Beschrijving
Die kulturologische Thematik, die sich seit Jahren zunehmenden Interesses erfreut, bildet auch den Untersuchungsgegenstand des vorliegenden Sammelbandes. Dabei haben sich die Autoren das Ziel gesetzt, architektonische, vestimentare und gastronomische Kultureme sowie Requisiten, Alltagsobjekte, kulturell determinierte Naturphanomene und urbane Elemente, kurz die gegenstandliche Welt, in polnischen literarischen Texten von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart zu untersuchen. Ausgegangen wird dabei von der Voraussetzung, dass die in der aussertextuellen Wirklichkeit materialisierten Zeichen-Systeme, die auch der Kommunikation dienen, und zwar einer nonverbalen Signifikation mit Hilfe von alimentaren, vestimentaren und architektonischen Zeichen, in Literaturtexten verbalisiert vorliegen. Da die traditionelle Literaturwissenschaft bisher diese Kulturthemen eher vernachlassigt hat, richtet sich das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeiten nun in erster Linie darauf, wie die auf Realien basierenden Zeichen-Systeme jeweils in ein fiktionales semiotisches System im Rahmen literarischer Texte transformiert werden und welche Funktion sie innerhalb der Sinnkonstitution erfullen. Anhand von Texten, die von der Sittenschilderung im Roman des polnischen Positivismus sowie Kostum- und Raum-konzeptionen bei Boleslaw Prus und Waclaw Berent uber das Kulturthema Essen bei Wladyslaw Reymont und Wlodimierz Gombrowicz bis hin zur polnischen Debutprosa reichen, wird die Bedeutung, die das Thema natura naturata in der polnischen Literatur einnimmt, in augenfalliger Weise vorgefuhrt.